Sri Lanka - Reise-Impressionen | ![]() |
Kühe und Ziegen machen uns den Weg streitig, Autos
hupen und Radfahrer eilen an uns vorbei. Die Tiere gehören
jemanden, erklärt man uns später. Sie suchen sich ihr Futter
selbst und trotten am Abend nach Hause. Die Kühe
faulenzen aber nicht alle. Mitunter wird ihr feines freies Leben
dadurch getrübt, daß sie einen einachsigen Karren mit Holz
oder anderen Materialien schleppen müssen. Weniger gut haben es
die Ochsen oder Wasserbüffel der Lampenölverkäufer. Die
ziehen Tag für Tag ein 1000-Liter-Faß mit Öl hinter
sich her. Unterbrochen wird ihre Arbeit nur dann, wenn jemand Nachschub
für sein Lampen benötigt. Dann mißt der Händler
eine Henkelkanne ab und füllt das hingehaltene Gefäß.
Ein "Einraum-Gemischtwarenladen" taucht zwischen Lehmhütten, Steinhäusern und Villen der alten Kolonialherren auch. Alles ist ein wenig heruntergekommen – für unsere Verhältnisse aber bloß. Der Kramlagen führt alles, was das Herz begehrt: Zwischen Obst und Gemüse baumeln Putzlappen, Putzmittel stehen neben Stoffen und Schreibwaren und irgendwo hinten gibt es Süßigkeiten und Getränke. Alles auf einer Fläche von vielleicht 9 oder 12 Quadratmetern zusammengedrängt. Im Hintergrund hockte eine Frau, auf Kunden wartend.
Immer wieder stoßen wir auf Gräber, mal sind
sie im Garten, dann wieder zu mehreren auf einem freien Stück. In
der Nähe einer kleine Tempelanlage sehen wir Aschereste und
angekohlte, mit Resten von weißen Stoffstreifen behangene
Holzbalken. Offenbar ist hier jemand verbrannt worden.
Eine Frau sei hier beerdigt worden, sagt man uns später, mit
Feuer. Man macht das aber nicht mehr so wie früher, anstelle von
Holz nähme man Öl, wird bedauern hinzugefügt. Na ja,
auch hier gehe die Moderne nicht vorüber.
Gleich hinter dem Begräbnisplatz führt eine befestigte Straße zum vor kurzen renovierten Dorftempel, dem ein Kloster angeschlossen ist. Den Mittelpunkt bildet das Ahupgebäude mit einer großen, goldenen Buddha-Statue, umgeben von Buddhas Helfern. Daneben steht eine milchweiße Stupa, Dagoba sagt man hier dazu. Früher hätte man Reliquien in den Dagobas aufbewahrt, bei den neuzeitlichen sei das aber nicht mehr so.
Gleich nebenan wühlen ein paar Rinder und Ziegen in den Abfallhaufen. Über allem hängt ein intensiver Geruch nach Tropenfrüchte, frischer Fäule und Meerwasser.