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Mit Haeckel durch Sri Lanka

Haeckel beschreibt in seinen Buch "Indische Reisebriefe" seinen Aufenthalt im damaligen Ceylon. Er war am 21. November 1881 mit einem Schiff im Hafen von Colombo eingetroffen und verließ die Insel wieder am 11. März 1882. Damals dauerte eine Anreise etwa einen Monat.

Haeckl Collage In Colombo nahm er Quartier im heute noch vorhanden „Whist Bungalow“. Nach mehreren Reisen in das Landesinnere fuhr er Anfang Dezember mit der Postkutsche von Colombo aus über die Küstenstraße nach Galle.

Gerade die südliche Region von Sri Lanka hat er sehr ausführlich beschrieben; hier weilte er mehrere Monate. Wenn man Interesse, Zeit und Gelegenheit habt, lohnt es sich, seinen Spuren zu folgen.Vieles, was er vor über 100 Jahren gesehen und beschrieben hat, gibt es heute noch.

Alle Zitate stammen aus "Ernst Haeckel, Indische Reisebriefe, Verlag von K. F. Koehler, Leipzig, 6. Auflage, 1922" und sind kurisv gehalten. Die Aquarelle fertigte er während seines Aufenthaltes im damaligen Ceylon an.

Galle - Punto Galla
... als gegen 4 Uhr der Leuchtturm von Galla sichtbar wurde. Bald darauf rollte die Postkutsche polternd über die Zugbrücke des alten Festungsgrabens, dann durch einen langen dunklen Torweg und hielt vor dem eleganten "Oriental Hotel" von Punto-Galla. Auf einer vorspringenden felsigen Landzunge, welche von Westen her das geräumige, nach Süden offene Hafenbecken umfaßts, liegt stolz und schön Punto-Galla oder "Point de Galle"; seit grauem Altertume eine der wichtigsten und berühmtesten Städte von Ceylon. Der singhalesische Name Galla bedeutet "Felsen", und hat keinen Zusammenhang mit dem lateinischen Gallus, wie die ersten europäischen Besitzer der Insel, die Portugiesen annahmen; als Illustration dieser falschen Deutung findet sich noch heute an der alten Stadtmauer das bemooste Steinbild eines Hahnes, mit der Jahreszahl 1640.

Als Haeckel Galle besuchte, lebten Europäer hauptsächlich im "Galle Fort". Von dem von ihm beschriebenen Leuchtturm existieren nur noch die Grundmauer. Der heutige Leuchtturm ist jüngeren Datums. - Über dem Stadttor steht übrigens MDCLXIX also 1669...

Galle Fort vom Hafen aus
Galle Fort vom Hafen aus gesehen
Galle Fort Gerichstgebäude
Galle Fort - Gerichtsgebäude
Unter den öffentlichen Gebäuden zeichnet sich die protestantische Kirche, in hübschen gotischen Stile erbaut und auf einem der höchsten Punkte des hügeligen Forts gelegen, besonders aus. Ihre dicken Steinmauern erhalten den hochgewölbten, von schönen Bäumen umgebenen Raum herrlich kühl, und es war für mich eine wahre Erquickung, als ich an einem glühend heißen Sonntagvormittag, ermüdet von einer weiten Exkursion, vor den Heliospfeilen in diese schattenreiche Grotte flüchten konnte. Gegenüber dieser Kirche steht das öffentliche Gebäude von Galle, das "Haus der Königin " (Queens-House). Früher diente es als Sitz des holländischen und später des englischen Gouverneurs. Reisende von hohem Range, oder mit besonderen Empfehlungen ausgerüstet, wurden vom Gouverneur hier gastlich aufgenommen. Daher ist das Regierungsgebäude von Galla mit seiner nächsten Umgebung gewöhnlich das erste Stück von Ceylon, welches in älteren Reisebeschreibungen geschildert und bewundert wird. Von deutschen Reisenden haben Hoffmeister und Ransonnet dasselbe bewohnt. Seit einigen Jahren ist jedoch das "Haus der Königin" in Privatbesitz übergegangen und gehört jetzt dem ersten Handlungshause der Stadt, der Firma Clark, Spence u. Co. An den jetzigen Chef dieses Hauses, Mr. A. B. Scott , war von Freund St. freundlichst empfohlen worden und ich fand bei ihm die gastlichste Aufnahme. Von den prächtigen geräumigen Hallen des Queens-Haus stellte er mir zwei der besten, nebst einer luftigen schönen Veranda zur freien Verfügung und tat außerdem Alles, mir den Aufenthalt in Galla so angenehm und nützlich, als nur möglich zu machen. Der erste und nächste Spaziergang, den man nach der Ankunft in Galla machen kann, ist ein Rundgang auf den hohen Wällen des Forts. Diese Wälle, von den Holländern aus Backsteinen sehr solid gebaut, fallen allentalben steil in das Meer ab und gewähren auf der östlichen Seite eine prächtige Aussicht über den ganzen Hafen und die bewaldeten Hügel, welche denselben einschließen, überragt von den blauen Bergketten des fernen Hochlandes. Auf der südlichen und westlichen Seite hingegen erblickt man zu ihren Füßen die wundervollen Korallenbänke, welche die felsige, das Fort tragende Landzunge rings umgürten, und welche während der Ebbe einen großen Theil ihres blumenähnlichen Tierschmuckes durch das seichte Wasser hindurch schimmern lassen. Besonders prächtige Korallengärten sieht man da in der Nähe des Leuchtturms, der auf der südwestlichen Ecke des Forts sich erhebt. Zwei alte dunkle Tore, deren Steinpfeiler gleich dem größten Teile der Wälle mit Farnen und Moosen üppig bewachsen sind, führen aus dem Innern des Forts in das Freie. Durch das östliche Tor gelangt man unmittelbar an den Kai des Hafens und auf den Molo, der hier ostwärts in denselben vorspringt. Durch das nördliche Tor dagegen kommt man auf die grüne Esplanade, einen flachen, ausgedehnten, mit Rasen bewachsenen Spiel- und Exerzierplatz.

Koggala See und Felsenkloster
Haeckel besuchte den Koggala See (Kogalla Wewa) und das Felsenkloster von Weligama aus. Er unternahm den Ausflug am 18. Dezember 1881, einem Sonntag, in Begleitung von Mr. Scott - in dessen Haus Haecke während seines Aufenthaltes in Galle gewohnt hatte - und Herrn Reimer, eines deutschen Kaufmanns.

Karamaram mit Ausleger am Koggale SeeUnter den weiteren Ausflügen, welche ich von Belligemma in dessen entferntere Umgebung unternahm, sind namentlich diejenigen von Kogalla und Boralu mir in der angenehmsten Erinnerung geblieben und wohl werth, daß ich ihrer hier kurz gedenke. Kogalla - Wewa , der "Felsen-See", zeichnet sich durch besondere Größe und Schönheit unter den vielen ausgedehnten Lagunen aus, welche zwischen Colombo und Matura sich längs der Südwestküste von Ceylon hinziehen und viele der hier mündenden Küstenflüsse in Verbindung setzen. Der See liegt halbwegs zwischen Punto-Galla und Belligemma, und erreicht eine beträchtliche Ausdehnung, da er viele Arme nach verschiedenen Seiten hin ausschickt. Die Ufer bilden allenthalben dicht bewaldete Hügel, über welchen die Kronen zahlloser Kokospalmen sich wiegen. Viele kleine Inseln, teils nackte Felsen, teils mit Palmenpflanzung oder Buschwald bedeckt, verleihen der mannigfaltigen Szenerie besonderen Reiz, ebenso wie die idyllischen Hütten der Singhalesen, die in großer Zahl, aber einzeln zerstreut, aus dem grünen Dickicht hervorschauen. Zu Dreien fuhren wir noch eine kurze Strecke durch Palmengärten und hielten dann vor einer Hütte am Ufer des Kogalla-Sees. Hier erwartete uns bereits ein Doppelkanoe, das die singhalesische Bemannung auf das Zierlichste mit Blumengirlanden und Arcaden aus Kokosgeflecht dekoriert hatte. Diese Doppelkcanoes, die auf den Landseen sowohl als auf den größeren Flüssen von Ceylon sehr beliebt sind, bestehen aus zwei ausgehöhlten parallelen Baumstämmen von 16-20 Fuß Länge, die 4-6 Fuß auseinander stehen und durch Querbalken fest verbunden sind. Wir ruderten nun noch weiter in den See hinaus und auf einen vorspringenden Felsen zu, über welchem die weiße Dagobakuppel eines Buddhatempels aus dem dichten Gebüsch hervorragte. Eine steinerne Treppe führte durch letzteres zu dem Tempel hinauf, auf dessen Altar fromme Hände Jasmin und andere duftige Blumen geopfert hatten. Die rohe Malerei an den Tempelwänden und die große ruhende Buddhastatue in gelbem Gewande unterschied sich nicht von der gewöhnlichen Form. Die Wohnungen der Priester hinter dem Tempel lagen ganz idyllisch unter dem Schatten eines gewaltigen Boga und genossen den schönsten Blick auf den See; der senkrecht abfallende rote Felsen bildete eine natürliche Terrasse.

Ankunft in Weligama - Belligemma
So bestieg ich denn voll hochgespannter Erwartung am Morgen des 12. Dezember in Galla den leichten Wagen, der mich längs der Südküste nach Belligemma bringen sollte. Es war Morgens 5 Uhr und also noch ganz dunkel, als ich das Fort verließ und durch die Pettah längs des Hafens nach Süden fuhr.

Haeckel reiste die Küstenstraße entlang, die ungefähr den gleichen Verlauf hatte wie heute. Vor Weligama besuchte er die Felsenbilder des des Königs Kustha Raja aus dem 11. Jahrhundert. In Weligama blieb er bis Anfang Februar 1882.

Kusta Raja von WeligamaSo wird das Auge nicht müde, an den schönsten Gestalten der Tropenflora sich zu weiden, und ich bedauerte es fast, als nach mehreren Stunden schneller Fahrt mein schwarzer Tamilkutscher auf ein entferntes, im Bogen vorspringendes Felsenvorgebirge hinwies, mit den Worten: "Dahinter Weligama." Bald wurden die zerstreuten Hütten am Wege zahlreicher und gruppierten sich zu einer Dorfstraße; beiderseits frischgrüne Reisfelder, vom schönsten Walde unterbrochen. Die Steine der Mauern bestanden großenteils aus prächtigen Korallenblöcken. An einer Biegung des Weges erschien links auf der Anhöhe ein stattlicher Buddhatempel, mit Namen: Agrabuddha-Ganni, seit alten Zeiten ein berühmter Wallfahrtsort. Gleich darauf zeigte sich zur Rechten des Weges, von Kittulpalmen überschattet, die kolossale, in dem schwarzen Felsen ausgemeißelte Reliefstatue eines altberühmten Königs, Cutta Raja. Sein gewaltiger Leib ist mit einem Schuppenpanzer bedeckt und mit einer Mitra gekrönt. Er wird in alten Chroniken nicht nur als Eroberer, sondern auch als Wohlthäter der Insel gepriesen: namentlich soll er zuerst den Gebraucht der Kokosnuß eingeführt haben.

Marktszene

Bald darauf fuhren wir durch einen kleinen Bazar und nach wenigen Schritten hielt mein Wagen vor dem spannungsvoll erwarteten Rasthaus von Belligemma. Eine dichte braune Volksmenge stand voller Neugierde vor dem Tore, welches die Umzäunung des Rasthausgartens schließt, versammelt. Unter ihnen bemerkte ich eine Gruppe von vornehmen Eingeborenen im höchsten Staate.

Haeckel wird vom "Präsidenten der Südprovinz" und Honorationen des Ortes begrüßt. Man tauscht Höflichkeiten aus. - Auch heute noch wird in Weligama Markt abgehalten, auf dem die Händler und Bauern der Gegen Gemüse, Gewürze und anderes anbieten. Heute gibt es zudem auch Warenhäuser, in denen man alles kaufen kann.

Der erste Häuptling oder der "Mudlyar", ein stattlicher Mann von etwa 60 Jahren, mit gutmütigem, freundlichen Mienen und starkem Backenbarte, trat auf mich zu und begrüßte mich mit einer feierlichen Anrede in gebrochenem Englisch; er versicherte mir in höflichster und würdigster Form, daß sein ganzer "Korle" oder Dorfbezirk sich durch meinen Besuch hochgeehrte fühle und daß die 4000 braunen Bewohner desselben sich bemühen würden, mir den Aufenthalt recht angenehm zu machen; er selbst sei jeder Zeit zu meinem Dienste bereit. Ein kräftiger Pauken- und Trommeltusch, ausgeführt, von mehreren im Hintergrunde kauernden Tamtamschlägern, bekräftige am Schlusse der feierlichen Empfangsrede deren offizielle Bedeutung.

Rasthaus in Weligama
Insel Ganduva, Aquarell von HaeckelNach dem ersten freundlichen Empfange, der alles Gute versprach, führte mich mein neuer Beschützer in feierlichem Zuge durch das Tor in den lieblichen, von einer niedrigen weißen Mauer umschlossenen Garten des Rasthauses. Der erste Anblick des letzteren übertraf meine Erwartungen: ein stattliches, einstöckiges, steinernes Gebäude, von einer Veranda umgeben, deren weiße Säulen ein weit vorspringendes Ziegeldach tragen. Der weite grüne Rasenplatz vor seiner breiten Ostfront ist in der Mitte mit einem prachtvollen Tiekbaume geziert, dessen säulengleicher runder Stamm wohl 80-90 Fuß Höhe erreicht. Zwischen den dunklen Kronen dieser herrlichen Artocarpus-Riesen öffnit sich die freundlichste Aussicht auf das sonnige, fast kreisrunde Hafenbecken von Belligemma, auf dem soeben zahlreiche Boote mit vollen Segeln vom Fischfange zurückkehren; das langgestreckte felsige Vorgebirge gegenüber, im Süden, ist theils mit Djungle, teils mit Kokoswald bedeckt; die Hütten des Fischerdorfes Mirissa schimmern von seinem weißen Strande herüber. Unmittelbar vor dem Rasthause aber, kaum zwei Minuten entfernt, liegt eine liebliche kleine Felseninsel, Gan - Duva , ganz mit den schönsten Kokospalmen geschmückt.
Resthouse von Weligame, Zeichnung Haeckel
Gästehaus von Weligama, Aquarell von Haeckel
Resthouse 2006, Foto
Das Gästehaus im Jahre 2006
Das Gästehaus wurde nach 2006 umgebaut und erweitert. Es hat so viel von seiner alten Substanz verloren. Aus den beiden "Kammern", in denen Haeckel sich eingerichtet hatte (im Foto rechts neben dem Bau am höheren Giebel zu erkennen) entstanden moderne Zimmer. Es lässt sich so nicht mehr erahnen, wie das Zimmer und Labor zu Haeckels Zeiten ausgesehen haben. Vom Tiekbaum gab es 2006 nur noch den Wurzelstock (rechts vom haupteingang).

Basamuna und Mirissa
Der reizende Busen von Belligemma wiederholt in Lage, Größe und Form fast genau denjenigen von Punto-Galla; nur ist ersterer um 1/3 größer. Beide bilden nahezu einen Halbkreis, der nach Süden sich öffnet und an dessen Öffnung sowohl östlich als westlich ein schützendes Vorgebirge vorspringt Basamuna, das Westkap von Belligemma, war mein bevorzugter Lieblingsspaziergang während meines dortigen Aufenthaltes. Wenn ich Nachmittags zwischen 4 und 5 Uhr meine zoologischen Arbeiten beendet und die Beute der marinen Morgenexpedition in den Weingeistgläsern sicher untergebracht hatte, packte ich rasch die Mikroskope und Instrumente in die Almeira und hing Ganymedes die Patrontasche und Botanisirtrommel um. William nahm das Gewehr und das Schmetterlingsnetz und ich selbst das Aquarellgeräth und Skizzenbuch. Die Basamunaklippe ist nur eine halbe Stunde vom Rasthause entfernt, welches am Südende des Dorfes, mitten an der Westseite der Belligammabai liegt. Der nächste Weg dorthin führt längs des Strandes an einzelnen Fischerhütten vorbei und dann am Rande des Kokoswaldes hin.

Ähnliche und doch verschiedene Reize als Basamuna besitzt das gegenüberliegende Ostkap der Belligemmabai, das herrliche Mirissa. Um dieses im Segelboot zu erreichen, braucht man bei günstigem Winde vom Rasthause kaum eine Viertelstunde. Kurz vor Sonnenuntergang umschifften wir wieder das Mirissakap und wurden hier am Eingange der Belligemmabai von einem Anblick überrascht, den ich nie vergessen werde. An dem östlichen Ufer derselben, oberhalb von Mirissa, springt basteiartig eine Reihe von senkrecht abfallenden, schön geformten, hohen Felsen hervor, deren rote Farbe schon bei gewöhnlichem Tageslichte mit derjenigen frisch gebrannter Ziegelsteine wetteifert. Von ihnen rührt jedenfalls der Ortsname der Bucht her, die "Red-Bay" der alteren Karten. Jetzt im Lichte der untergehenden Sonne leuchteten sie wie glühende Kohlen, während ihre Schlagschatten in reinem Kobaltblau prangten. Ich begriff, warum die Mirissaleute sie "Ratu - Pana" nannten, die "roten Lampen". Der östliche Himmel über diesen Feuerfelsen war blaßgrün, während eine Reihe von geballten Haufwolken in den zartesten Rosen- und Aurorafarben schimmerten. Dazu nun eine warme braungrüne Färbung des Kokos- und Pandanuswaldes, die tiefsten dunkelgrünen und violetten Töne auf der spiegelnden Wasserfläche - das Alles gab ein tropisches Farbenkonzert ersten Ranges, wie ich es nie vorher gesehen habe und auch nie wieder sehen werde. Eine Farbenskizze, die ich davon an Ort und Stelle im Boote entwarf, kann nur als bloßer Anhalt der Erinnerung dienen.

Rote Felsen von Mirissa, Aquarell
Ratu pana, die roten Felsen von Mirissa
Rote Felsen von Mirissa, Foto
Ratu pana, die roten Felsen von Mirissa, 2006
Gegen Ende seines Aufenthaltes in Weligama reiste Haeckel "in einer leichten Kutsche" nach Matara und Dondra, der südlichsten Spitze von Sri Lanka.

Mautura - Matara
Star Fort, Foto 2006Die Stadt Matura, die südlichste von allen Städten Ceylons, war unter der Herrschaft der Holländer im siebzehnten Jahrhundert ein reicher und wichtiger Handelsplatz; insbesondere der Hauptsitz des Zimmthandels der Südprovinz. Am westlichen Ende derselben, auf dem rechten Ufer [des Nivella Ganga], liegt die alte holländische Sternschanze ("Star-Fort"). In den winkeligen Kasematten derselben nahm ich, der freundlichen Einladung einiger englischer Beamten folgend, für einige Tage Wohnung. Die drei munteren Junggesellen hatten es sich in den niederen vieleckigen Räumen des alten Forts, dessen mächtige Steinmauern die angenehmste Kühlung bewahrten, recht behaglich gemacht und ihre Wände teils mit Holzschnitten aus illustrirten europäischen Zeitungen, teils mit singhalesischen Waffen, Gerätschaften und Tierfellen recht malerisch ausstaffiert. Durch den alten holländischen Torweg, über dessen Bogen noch die Inschrift "Redoute van Eck" prangte, tritt man in einen niedlichen Blumengarten.

Dondera – Dondra
... ich beschloß, noch denselben Tag zu einer Exkursion nach Dondera zu benutzen. Ich unternahm dieselbe im Wagen und Begleitung des Häuptlings Ilangakuhn, der vornehmsten Persönlichkeit, welche die Insel gegenwärtig noch besitzt. Er ist nämlich der letzte männliche Sprosse aus dem erlauchten Geschlechte der alten Kandykönige und hat seine Residenz in einem hübschen, verhältnißmäßig sogar prächtigen Palaste in Matura, nahe der Flußmündung aufgeschlagen. Schon eine Woche zuvor hatte er mich in Belligemma aufgesucht und eingeladen, ihn in Matura zu besuchen. Die Aufnahme, die ich hier bei ihm fand, war eben so liebenswürdig als glänzend. Er ließ es sich nicht nehmen, mich selbst nach Dondera zu führen. Seine Equipage, ein zierlicher Phaeton aus England, wurde von zwei schönen australischen Hengsten gezogen. Voraus lief als schneller Vorläufer und Ausrufer ein stattlicher schwarzer Tamil in silbergestickter Uniform mit rotem Turban. Dondera - Head, oder das Donnerkap, erblickt man als weit vorspringende blaue Landzunge, mit Kokoswald geschmückt, schon lange, ehe man dasselbe erreicht. Temple von Dondra Es ist der südlichste Punkt von Ceylon und liegt unter 5o 56´ nördlicher Breite. Seit mehr als zweitausend Jahren sind die Tempel, welche diese südlichste Landmarke zieren, ein vielbesuchter Wallfahrtsort gewesen, der berühmteste nächst dem Adams-Pik. Tausende von Pilgern bezeigen ihmalljährlich ihre Andacht. Abwechselnd, je nachdem die einheimischen Singhalesen oder die malabarischen Eroberer die Herrschaft behaupteten, waren die Tempel dem Buddha oder dem Wischnu geweiht. Noch vor dreihundert Jahren war der Haupttempel ein indischer Prachtbau ersten Ranges, so groß, daß er vom Meere aus gesehen, wie eine ansehnliche Stadt erschien, mit tausenden von Säulen und Statuen geschmückt, mit Gold und Edelsteinen aller Art reich verziert. Im Jahre 1587 wurde alle die Herrlichkeit von den portugiesichen Barbaren zerstört, die unermeßliche Beute davon nach Hause schleppten. Noch jetzt läßt sich an den zahlreichen Säulenresten, die aus dem Boden der Ruinen hervorragen, der ungeheure Umfang des früheren Riesentempels ermessen. In einer Ecke desselben steht noch jetzt eine sehr große Dagoba, und in deren Nähe mehrere uralte kolossale Bogaha oder heilige Feigenbäume. Überreste eines kleineren Tempels finden sich auf der Spitze der schmalen Landzunge, die den äußersten südlichen Vorsprung des Donderakaps bildet. Es sind achteckige rote Porphyrsäulen, die einsam und verlassen auf den nackten Granitfelsen sich erheben, umtost von der Brandung, die mit gewaltigem Wogenschwalle ringsum schäumt.
Follow the foot-prints German Zoologist Ernst Haeckel through South Sri Lanka. He visited the island 1881/82 and describes the journey in a many letters, that were translated into English. In still existing Weligama rest-house he lived several month collecting zoological material and painting many water colors from Sri Lanka.

Even today it is possible to find the places he visited and described in his published letter.

There is a biographical sketch about Ernst Haeckel in English by Frank N. Egerton, which can be downloaded as PDF.

Vishnu-Tempel, Dondra
new Vishnu-Temple and pillars old one destroyed by Portuguese in 16. century

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