Kandy-Tanz ist ein Sammelbegriff für die traditionellen Tänze des Hochlandes (Uda Rata Netuma/Nätuma). Bestimmte Tänze werden nur von Männern aufgeführt. Im Gegensatz zum Tanz in Süd-Sri Lanka (Pahatha Rata Netuma) tragen die Tänzer nur selten eine Tanzmaske. Die Musik für die Tänze wird auf Instrumenten wie unterschiedlichen Trommeln, Blasinstrumenten oder Rasseln gespielt.

Die Tanzveranstaltungen im Kandy bieten einen Querschnitt der wichtigsten Tänze an. Am Ende der Tänze findet oft ein Feuerlauf statt.

Unterschiedliche Trommeln (Bera/Bära) werden zu Beginn, während oder am Ende vor Zeremonie gespielt. Oft kommen dabei auch Muschelhörner oder traditionelle Flöten zum Einsatz. Die rituelle Musik kann z. B. beim Anrufen der vier Schutzgötter (Hathara/Sathara Varam Deiyyo) von Sri Lanka gespielt werden, um deren Segen oder Schutz zu erbitten.

Die jungen Frauen bieten den Schutzgötter von Sri Lanka Licht der Öllampe an und erfreuen sie mit ihrem Tanz.

Tempeltanz im Bereich des Devalaya, in dem die Schutz-Götter sind, ist lediglich aus historischen Berichten bekannt. Heute gibt es keinen Tempel-Tanz mehr.

Die Maskentänze Naga Raksha (Schlangenkönig) und Gurulu Rakscha (Vogelkönig) sind Tänze aus aus Süd-Sri Lanka und zählen zun possenhafte Laienschauspiel oder dern Tänzen zur Geisteraustreibung (Kolam). Heizu gehören fünf Musikinstrumente: die lange Trommel (Geta Bera), die große Trommel (Daula), die Doppeltrommel (Tammatema), die Becken (Talam Patta) und die kleine Flöte (Horaneva).

Es gibt zwei verschiedenen Arten von Raban-Trommeln, die normalerweise von Frauen gespielt werden. Eine hat einen Durchmesser von über einem Meter, steht auf auf einem Gestell auf der Erde und wird von mehreren Personen gespielt. Die andre Form ist eine Handtrommel von ca. 30 cm Durchmesser, Sie wird in einer Hand gehalten und mit der anderen gespielt.

Die Trommeln werden aus dem Holz des Yackfruchtbaumes hergestellt und mit Ziegenfell überzogen.

In den Vorführungen für Touristen werden die Handtrommeln von Männern während des Raban-Tanzes z.B. auf Stöcken balanciert.

Der Raban-Tanz wird von Gesang begleitet. Diese Tradition gibt es heute noch in der Dörfern von Süd-Sri Lanka. Tanz und Instrumente wie die Tommeln der Form Raban und Uddekki (kleine, Sanduhrtommel) wurden früher nur an Königshöfen verwendet. Die Sanduhrtrommel soll von den Göttern den Menschen gegeben worden sein und sie ist das "Damaru", Vishnu's Instrument.

Die Form des Vannam-Tanzes ahmt das Verhalten oder Tanzen von Vögeln und Tieren nach. Der Tanz entwickelte sich aus einem Sprechgesang. Es gibt unterschiedliche Arten dieses Tanzform: Es können Löwen, Schildkröten, Elefanten, Adler oder Pfauen imitiert werden.

Der Pfau ist das Reittier des Gottes Kataragama (Murugan oder Skanda). Es ist ein Sohn von Shiva und sowohl von den "hinduistischen" Tamilen (Murugan), als auch von den buddhistischen Singhalesen (Kataragama) verehrt. Der Tanz ist für den Gott Kataragama/Murugan.

Der Tanz zeigt singhalesische Krieger, die in ein Gefecht ziehen.

Über die Herkunft des Tanzes gibt es verschiedene Ansichten: Er soll entstanden sein, als der Buddha seine Erleuchtung erlangte. Die Götter sollen dies mit einem Tanz gefeiert haben.

Der Salu Paliya Tanz stammt aus Süd-Sri Lanka und er ist ein Maskentanz. Beim Tanz wird ein Schal (Paliya) verwendet, wonach er seinen Namen "Schaltanz" hat.

Es ist ein Tanz der zu den 18 Heilungsritualen zählt (Sanni Yakuna) und beruht auf dem Glauben, dass körperliche und geistige Krankheiten auf den bösen Einfluss von Dämonen zurückzuführen ist. Durch den Tanz soll der Dämon besänftigt und aus dem Körper des Kranken vertrieben werden. Diese Art Tanz wird auch als "Teufelstanz" bezeichnet.

Der Kalu Netum (Kalu Netuma) ist ein Volkstanz, der von Dorfbewohner durchgeführt wird, um eine reiche Ernte zu feiern. Im Tanz werden die Arbeiten während der Ernte nachgestellt: z.B. Mähen eines Reisfeldes, dreschen der Garben und Einsammeln der Reiskörner in Körbe, die dann in die Vorratsspeicher gebracht werden.

Der Feuertanz ist ebenfalls ein Tanz aus Süd-Sri Lanka. Es soll die Kraft und den Zauber des Feuers über 27 bösen Krankheits-Dämonen zeigen, die den Menschen beeinflussen können.

Es können Feuerakrobaten und Feuerschlucker auftreten.

Der Ves-Tanz (Kohomba Yakuma oder Kohomba Kankariya) ist der bekannteste aller „Kandy-Tänze und wird nur von Männern aufgeführt. Es wird bei Heilungsritualen getanzt und erzählt von der Heilung des Königs Panduvasdev. Das Kostüm soll eine Kopie des Gewandes des Gottes Kohomba sein. Es besteht aus 64 einzelnen Teilen und dar nur in einem Kloster aufbewahrt werden.

Der Feuerlauf geht auf das Epos Ramayana zurück: Der Dämon Ravana raubte Sita, die Gemahlin des indischen Königs Rama und brachte sie nach Sri Lanka in sein Reich. Als Rama und seine Krieger den Bösewicht Ravana besiegt hatten und Rama an ihrer Unschuld zweifelte, ging Sita als Beweis für ihre Unschuld unversehrt durch ein Feuer.

Die Feuerläufer erbitten sich vor dem Lauf Schutz und Segen von Gott Kataragama und der Göttin Pattini und laufen dann über die glühenden Kohlen.

Some information to Dances of Sri Lanka can be found in the Sri Lanka-Heritage website.