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Eine Batikfabrik

Wir parken im Hof neben dem Trockenplatz für die fertigen Kleider oder Tücher. Gleich beim Eingang zum Fabrikgebäude, noch im Hof sitzen zwei Männer unter einem Sonnendach und zeichnen mit Kugelschreibern Figuren auf die weißen Tücher. Sie haben keiner Vorlagen, malen aus dem Kopf. Wir klettern über Stoffballen in den angrenzenden Raum, eine überdachte Halle ohne Wände. Dicht gedrängt stehen Holzböcke im Raum. Auf ihnen liegen mitunter mächtige Spannrahmen mit den bemalten Tücher oder Kleider. Durch die Gassen paßt gerade mal eine Person. Frauen "bemalen" mit flüssigem Wachs Stellen auf dem Stoff, die weiß bleiben sollen oder später mit einer zusätzlichen Farbe gefärbt werden. Auch sie tun ihre Arbeit ohne Vorlage. Es werden Pinsel unterschiedlicher Stärke oder an langen Stöcken befestigte Trichter dabei verwendet. Überall stehen kleine Öfen mit Töpfen herum, in denen das Wachs brodelt. Hier füllen die Frauen ihre Trichter oder Schalen – oft muß die Hälfte einer Kokosnuß herhalten, wenn Sie mit einem Pinsel arbeiten. Obwohl die Halle keine Wände hat, steht die Hitze im Raum, vermischt mit dem Geruch nach Stearin und Farbe, die vom angrenzenden Raum herüberzieht.

Batik-TücherIn der angrenzenden Färberei stehen ausgediente Badewannen und Zementbottiche mit unterschiedlichen Farblösungen. Frauen mit langen Gummihandschuhen an den Händen drücken die zusammengeknüllten Stoffe in den Sud. Überall Farbspritze und Kleckse auf dem Boden und der Kleidung der Arbeiter, meist Frauen. In einer Batterie mit Wasser gefüllten Trögen werden die überschüssigen Farben aus den Stoffen gespült. Der Inhalt der ersten beiden Bottiche ist fast schwarz – hier treffen sich eben alle Farben erst einmal ...

Nun muß das Wachs noch entfernt werden. Das geschieht in Waschkesseln, die alle auf einem großen Erdherd stehen. Die Tücher wandern in das kochende Wasser des ersten, das eher einer stark verdünnten Wachslösung gleich und von da in den nächsten. Aus dem letzten Kessel gezogen, gehen die Stoffe erneut in ein Spülbecken und werden dann über Zäunen und auf Seilen getrocknet. Die Arbeiter hier sind schweißgebadet und transportieren die Tücher mit langen Stöcken oder Kochlöffeln von Zuber zu Zuber. - Die Kochanlage gleicht ein wenig den Wasserkesseln und Geräten, die unsere Großeltern zum Waschen ihrer Kleidung verwendeten. Da gab es allerdings höchstens einen oder zwei Kessel mit separatem Heizofen.

Die Kleider für Frauen oder Kinder und die Tücher für Sarongs werden vor dem Einfärben in einer Nähstube über dem Verkaufsraum von ein paar Näherinnen an mechanischen Nähmaschinen gefertigt. Eine Treppe führt am Rande des Raumes nach oben. An den Wänden stapeln sich die fertigen Gewänder, Tücher, Bettwäsche oder Sarongs. In einem Fach lagern Tücher mit bunten Bildern. Sie werden für Vorhänge oder zu Dekorationszwecken verwendet.
(Forto und Text aus dem Jahre 2000)


Leintuch mit Wachs versehen (Stellen bleichen weiß)

Färben (erste Farbe)

weiße Stelle bestempeln

Wachs entfernen

fertige Batik

Trocknen der Tücher
Batik factory

Visit a batik factory and watch workers. You may walk between the originating batik and see how surplus colour and wax is removed.

For more information see "Serendib" article.